„Früher gab es sowas wie Depressionen gar nicht, wir haben uns einfach Zusammengerissen.“
Dieser und ähnliche Sprüche sorgen oft für Verunsicherung, wenn es um Offenheit mit psychischen Erkrankungen geht. Viele Betroffene fragen sich gerade in der Anfangszeit nach ihrer Diagnose: „Wie gehe ich denn jetzt damit um? Wie offen soll ich das Thema behandeln?“
Natürlich lösen diese Gedanken in den meisten Fällen auch zuerst einmal Angst, Scham oder Ohnmacht aus, weil die negative Behaftung des Themas einen positiven Blickwinkel gar nicht zulässt. Viele Betroffene sprechen nicht über ihre Erkrankung, aus vielen Gründen, die alle auf den ersten Blick nachvollziehbar klingen.
Meine Erfahrung jedoch zeigt mir, dass der offene Umgang mit der Diagnose, meist der erste Schritt zur notwendigen Akzeptanz darstellt. Denn wer nicht akzeptiert wirklich krank zu sein, der wird sich mit einer Heilung ebenso schwer tun.
Stell dir vor, jemand bricht sich das Bein. Statt offen damit umzugehen und sich die nötige Erholungszeit zu nehmen, wird die Verletzung geschient und verbunden, sodass niemand davon etwas mitbekommt. Auf Nachfrage der Kollegen, warum er oder sie so humpelt, werden Ausreden erzählt. Was glaubst du, wie lange geht das gut und wie schnell verheilt die Wunde bei diesem Umgang?
Genau! Gar nicht. Alles wird einfach immer schlimmer, bis es vielleicht zu irreparablen Schäden kommt. Und genau so sieht es bei psychischen Erkrankungen auch aus. Es hilft meist nicht, sich eine Maske aufzusetzen und weiter zu funktionieren. Das unvermeidliche wird so nur weiter aufgeschoben.
Aber, bei aller Offenheit, kann man auch einige Dinge beachten. Und auch das wollte ich mit der aktuellen Folge ansprechen.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Hören!
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